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Flucht - Ich packe meinen Koffer und nehme mit...

Ein Theaterprojekt der Gesamtschule Leonardo da Vinci Campus

Und dann ist da nur noch das Meer...

An der Gesamtschule des Da Vinci Campus begann die Theater-AG im Jahr 2017 damit, eine deutsche Übersetzung des Gedichtes "What they took with them" von Jenifer Toksvig für eine Bühnenpräsentation zu erarbeiten.

Grundlage war ein im Jahr 2016 veröffentlichtes Video, welches die Schauspielerin Cate Blanchet gemeinsam mit Schauspielkolleg/inn/en realisierte. Darin wurde das gleichnamige rhythmische Gedicht von Jenifer Toksvig sehr eindrucksvoll umgesetzt. Das Video diente der Unterstützung der UNHCR #WithRefugees Kampagne.

Das Theaterstück wird auf den Brandenburger Schultheatertagen 2018 (25. – 29. Juni 2018) aufgeführt. Das Video wollen die SchülerInnen bei verschiedenen Wettbewerben, die sich mit dem Thema „Migration“ beschäftigen, einreichen.

Auslöser für die Arbeit der Theater-AG an diesem Gedicht waren nicht zuletzt die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit der Situation für geflüchtete Menschen, insbesondere seit dem Jahr 2015. Gerade in der Stadt Nauen, in der es im August 2015 in unmittelbarer Nähe des Da Vinci Campus einen Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft gab, sind Fremdenfeindlichkeit und eine fehlende Sensibilität für die Situation von Flüchtlingen und die Ursachen von Flucht ein ständiges Thema, das das Schulgeschehen dauerhaft begleitet.

Die Schülerinnen und Schüler der Theater-AG wollten daher einen Beitrag leisten, um die Situation geflüchteter Menschen nachvollziehbar und spürbar zu machen. Neben der reinen Bühnenversion wurde daher mit den Schülerinnen und Schülern ein Video realisiert, welches sich deutlich an dem Originalvideo "What they took with them" aus dem Jahr 2016 orientiert und teilweise Bild- und Tonmaterial dieses Videos nutzt.

Die Erarbeitung begann damit, dass im Unterricht das Originalvideo in englischer Sprache behandelt wurde um zu analysieren, mit welchen einfachen Mitteln Theater möglich ist. Zugleich war es eben gerade aufgrund der "Flüchtlingskrise" thematisch aktuell.

Die SchülerInnen waren emotional von dem kurzen Video sehr berührt, da mit einfachen Mitteln die Verluste und Gefühle von geflüchteten Menschen nahegebracht wurden.

Daher kam der Vorschlag auf, so etwas auch zu erarbeiten. Nach der Übersetzung des Textes begannen die SchülerInnen in der Theater-AG zunächst den Text zu lesen und Textabschnitte aufzuteilen. Dabei haben die SchülerInnen aus ihren jeweiligen "Textfragmenten" ein Bild zu ihrer Rolle entwickelt. Aus ihrem Text heraus schilderten sie: was ist das für eine Person, die sie vor Augen haben, was ist ihr geschehen, warum ist sie geflohen, was sind ihre Erwartungen und Wünsche.

Alle Beteiligten haben hierzu einen selbst gewählten Gegenstand, der zu ihrer Rolle passt, mitgebracht und nutzen diesen als "Halt" auf der Bühne.

Auch hieran zeigte sich, dass die SchülerInnen das Projekt sehr ernst nehmen und lange mit sich gerungen haben, welcher Gegenstand ihnen in der Rolle so wichtig wäre, dass sie ihn nicht hergeben würden, dass er ihnen Halt gibt. In der Ausarbeitung kamen unterschiedliche Haltungen im Umgang mit der Situation „Flucht“ heraus: Trotz/Hoffnung oder Resignation/Erschöpfung.

Martin Bauch, Projektverantwortlicher

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